"Im Wald zwei Wege boten sich mir
dar, und ich ging den, der weniger betreten war. Und das veränderte mein Leben.“
- Robert Frost
Viele von uns lehren ihren Kindern, achtsam mit der Natur umzugehen, bringen den Kleinen auf Ausflügen in der Natur die vielen, verschiedenen Namen der Bäume bei, streifen mit ihnen durch Wälder
und Wiesen, pflücken Beeren von Sträuchern, stibitzen Erdbeeren vom Feld, Äpfel von den Bäumen, pflanzen Blumen, ernten Gemüse und halten die größte Freude ihres
Daseins mit beiden Armen fest und sicher umschlungen.
Doch wir wissen in diesen kurzen Momenten der strahlenden Augen, der juchzenden Herzen und dem hellen Lachen auch, dass dieses Glück, so wie alles auf Welt, vergänglich ist, wir wissen, dass wir
unsere Kinder davon gehen lassen müssen, wir wissen, dass die erbarmungslose Realität im Schatten lauert, darauf wartet, zuzuschlagen, darauf wartet, unseren Kindern die Flügel zu stutzen, darauf
wartet, das Wunder der Kindheit mit einem hinterhältigen Lachen wegzuwischen.
Um unsere Kinder zu beschützen, kämen wir niemals auch nur auf den Gedanken, sie mit in ein Schlachthaus zu nehmen, da die brutalen Bilder selbst uns Erwachsene traumatisieren würden.
Und auch wenn wir wollten:
Kaum jemand von uns hat die Möglichkeit, ein Schlachthaus von innen zu sehen, denn die grausame Wahrheit ist so gut versteckt, dass wir nicht mehr wissen, wie die Tiere, deren Fleisch wir essen,
gelebt haben, da sie industrialisiert, wie seelenlose Hüllen in Produktionseinheiten eingeteilt, profane Kapitalmasse geworden und vor allem, weil sie vollends aus unserem Blickfeld verschwunden
sind, den wir sehen sie ja nirgendwo, weil sie eingesperrt und weggeschlossen wurden.
Eine Geisterarmee, mitten unter uns, geheim gehalten, mit aller gewollter Macht unseren Blicken entzogen.
Anderenfalls würden wir und unsere Kinder Zeugen werden, wie die lieben Tiere, die das Pech hatten, den menschlich - willkürlichen Stempel des „Nutztieres“ aufgedrückt bekommen zu haben, eines
nach dem anderen vor der metallenen Schleuse auf ihren Tod warten müssen; unser scharfer Blick würde über Lebewesen wandern, die immer unruhiger und panischer werden, wissend um ihren
bevorstehenden Tod; um am Ende keinen Herzschlag, keinen Atem und keine Wärme mehr in ihren Körpern zu besitzen.
Ohne die Möglichkeit, ihnen zur Hilfe eilen zu können, würden unsere und die Tränen unserer Kinder lange nicht versiegen.
Die Angstschreie der Tiere, der Geruch des Blutes und die unvorstellbare Kälte und Brutalität der Menschen, die dafür sorgen, dass aus einer lebendigen, frohen beseelten Kreatur eine tote Masse
aus Fleisch und Knochen wird, würde uns lange verfolgen.
Was also tun?
Entweder wir verheimlichen unseren Kindern, woher das Fleisch auf ihren Tellern kommt und leben ihnen ein Dasein voller selektivem Mitgefühl vor, indem wir ihnen einerseits vermitteln, dass es
Tiere gibt, die sie lieb haben und die sie auf ihrem Lebensweg begleiten; und dass andererseits Mitgeschöpfe existieren, die sie aufessen dürfen, bringen ihnen bei, Lebewesen in „gute“ und
„schlechte“ Kategorien einzuordnen, in „lebenswerte“ und „unlebenswerte“ und prägen damit eine Existenz, die gefangen zwischen Bewertung, Be - und Verurteilung ist.
ODER
wir sensibilisieren unsere Kinder durch Gespräche, Bücher und Besuche auf Lebenshöfen und der veganen Lebensweise von Anfang an, Empathie und Mitgefühl für alle Lebewesen zu entwickeln, indem wir
die Realität sichtbar machen und die Kinder damit zum Dialog mit uns ermutigen.
Den Kindern liegt es in ihrem Wesen, dass sie Tiere lieben und schützen wollen.
Dieses „zarte“ Pflänzchen sollten wir hegen und pflegen, damit sie als Erwachsene nicht plötzlich der Realität ins Auge sehen und sich dafür schämen müssen, was den Tieren angetan wurde, was SIE
den Tieren angetan haben, indem sie die erbarmungslose Fleischindustrie, die jährlich Milliarden Leben vernichtet, mit ihren Konsum so lange unwissentlich unterstützt haben.
WIR haben es in der Hand, dass aus unseren Kindern verantwortungsvolle, mitfühlende Erwachsene werden.
Denn sie sind die Zukunft unseres Planeten.
P.S. Diese Grafik ist NICHT Inhalt des Buches "Max & Fine" ("Max & Fiona")
Wir
machen das hier, weil wir ausgesprochen kreativ sind! :-)